Wie beeinflusst die Luftfeuchtigkeit die Hautpflege?

Das erfährst du in diesem Artikel: 

1. Faktoren, welche die Haut und die Hautpflege beeinflussen
2. Zusammenspiel zwischen Haut und Luftfeuchtigkeit
3. Hautpflege bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer 
4. Niedrige Luftfeuchtigkeit: Trockene Haut im Winter 
5. Hautfeuchtigkeit: Ideales Raumklima für eine gesunde Haut das ganze Jahr 

Faktoren, welche die Haut und die Hautpflege beeinflussen

Die Haut und ihr Erscheinungsbild werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Grundsätzlich wird zwischen internen und externen Einflüssen unterschieden. Zu den internen Faktoren gehören die Gene, der Hormonhaushalt und die natürliche Hautalterung. Die Gene können beispielsweise bei der Entstehung von Neurodermitis eine Rolle spielen, aber auch zu extremer Trockenheit neigende Haut kann erblich bedingt sein. Das Erscheinungsbild der Haut steht zudem in einem Wechselspiel mit unserem Hormonhaushalt und unterliegt dessen Schwankungen, was vor allem Frauen häufig bemerken. Gerät der Hormonhaushalt in ein Ungleichgewicht, können beispielsweise Pickel, Mitesser und Co. entstehen. Und nicht zuletzt spielt auch der natürliche Alterungsprozess eine wesentliche Rolle für das Erscheinungsbild unserer Haut und wie wir sie optimal pflegen.

Zu den externen Einflüssen auf die Haut und das Hautbild zählen vor allem sogenannte freie Radikale (Stoffwechselprodukte, die sehr aggressiv sind und gesunde Zellen angreifen können), Umweltverschmutzung und UV-Strahlung. Diese drei Faktoren tragen wesentlich zur Hautalterung bei, können das Hautbild beeinträchtigen und Probleme wie Akne oder trockene Haut begünstigen oder verschlimmern. Ein vielfach unterschätzter, aber entscheidender externer Faktor ist zudem die relative Luftfeuchtigkeit. Sie spielt eine wesentliche Rolle für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Je nach Jahreszeit und Klimabedingungen kann die Luftfeuchtigkeit unterschiedliche Herausforderungen für das Hautbild, die Hautgesundheit und die Hautpflege bergen.

Zusammenspiel zwischen Haut und Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulierung der Hautfeuchtigkeit. Sie beeinflusst die Hydratation der Haut, den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) – ein Prozess, bei dem Wasser von der Hautoberfläche in die Umgebung verdunstet –, den Feuchtigkeitshaushalt der Haut, die Funktion der Hautbarriere und wie sich die Haut im Allgemeinen anfühlt.

Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigt durch eine umfassende Literaturrecherche auf, dass epidemiologische Befunde darauf hindeuten, dass Hautekzeme wie etwa Neurodermitis bei niedriger Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zunehmen. Weiter weist die Studie darauf hin, dass die Symptome trockener Haut bei tiefer Luftfeuchtigkeit in klimatisierten Innenräumen vermehrt auftreten. Die Ergebnisse der Literatursuche zeigen zudem, dass in Studien mit Mäusen festgestellt wurde, dass eine niedrige Luftfeuchtigkeit eine Reihe von Hautveränderungen hervorrufen kann, darunter die Beeinträchtigung des Abschuppungsprozesses. Eine weitere Studie unterstreicht den Zusammenhang zwischen tiefer Luftfeuchtigkeit und Hautproblemen: Niedrige Luftfeuchtigkeit in Kombination mit niedrigen Temperaturen führen zu einer Abnahme der Hautbarrierefunktion, einer erhöhten Anfälligkeit für mechanische Belastungen und einer Verschlimmerung von Dermatitis. 

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es zu einem Feuchtigkeitsüberschuss kommen und damit zu Problemen wie fettiger Haut oder Akne. Die überschüssige Feuchtigkeit vermischt sich mit Talg sowie abgestorbenen Hautzellen und die Poren verstopfen. Übermässige Luftfeuchtigkeit kann zudem dazu führen, dass sich die Haut klebrig und klamm anfühlt. Auch Pilzinfektionen können eine Folge von hoher relativer Luftfeuchtigkeit sein. Hautreizungen und allergische Reaktionen sind weitere Auswirkungen von zu hoher Luftfeuchtigkeit. Vor allem bei Menschen mit sensibler Haut können Empfindlichkeit, Rötungen und Juckreiz entstehen bzw. zunehmen. 

Damit die Haut mit verschiedenen Werten der Luftfeuchtigkeit klarkommt, ist es entscheidend, die Hautpflege den jeweiligen Umgebungsbedingungen anzupassen. Egal ob Sommer oder Winter, ist es wichtig, die Hautpflege auf die jeweilige Luftfeuchtigkeit abzustimmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen, die Hautbarriere zu stärken und die Haut gesund zu halten.

Hautpflege bei hoher Luftfeuchtigkeit im Sommer

Im Sommer ist die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und auch draussen meist hoch. Die Haut kann dann übermässig viel Talg produzieren, was die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen kann. Es empfiehlt sich, in den heisseren Monaten leichtere Produkte zu wählen und solche, welche die Poren nicht verstopfen. Die Haut sollte täglich mit einem nicht komedogenen Reinigungsmittel gesäubert werden. Empfehlenswert ist eine 2-Phasen-Reinigung. In der ersten Phase machst du dabei zuerst eine ölbasierte Reinigung und verwendest anschliessen einen Schaum- oder Cremereiniger. Zudem ist es auch bei hoher Luftfeuchtigkeit wichtig, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Verwende dazu Cremes, die ölfrei, leicht und porenfreundlich für deinen Hauttyp sind. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Glycerin und Hyaluronsäure sind vorteilhaft. Cremes, die schwer sind oder okklusive (schutzschichtbildende) Produkte, sollten hingegen vermieden werden. Auch auf schweres Make-up sollte bei feuchtem Klima verzichtet werden, da dieses schmelzen und die Poren weiter verstopfen kann. Unabhängig von der Witterung solltest du zudem täglich Sonnenschutz auftragen. 

Neben diesen spezifischen Empfehlungen gibt es eine Reihe weiterer Massnahmen, die dazu beitragen, deine Hautgesundheit zu unterstützen. Dazu zählen das ausreichende Trinken von Wasser, das Tragen von atmungsaktiven Kleidern sowie das Pflegen eines gesunden Lebensstils im Allgemeinen.

Niedrige Luftfeuchtigkeit: Trockene Haut im Winter

Besonders in beheizten Räumen sinkt die Luftfeuchtigkeit im Winter oft stark ab, was die Haut austrocknen kann. Dies kann zu Rötungen, Spannungsgefühlen und gar zu Ekzemen bzw. Verschlimmerung bestehender Symptome führen. Bei diesen Bedingungen solltest du auf reichhaltige Feuchtigkeitscremes und Öle setzen, welche die Hautbarriere stärken und Feuchtigkeit optimal einschliessen (okklusive Produkte). Greife dafür auf reichhaltige Feuchtigkeitscremes mit feuchtigkeitsspendenden Inhaltsstoffen wie Glycerin, Ceramiden und Hyaluronsäure zurück. Diese solltest du sofort nach der Reinigung auftragen, wenn die Haut noch feucht ist. Ergänzen kannst du deine Hautpflege zusätzlich mit einem feuchtigkeitsspendenden Serum. Es empfiehlt sich ausserdem, mindestens einmal pro Woche ein Peeling durchzuführen, um abgestorbene Hautzellen von der Hautoberfläche zu entfernen. Hier eignen sich chemische Peelings wie Fruchtsäurepeeling. Vergiss nicht, auch im Winter Sonnenschutz zu verwenden, da UV-Strahlen die Haut das ganze Jahr über schädigen können. Um den Körper und die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, solltest du, wie in den heissen Monaten, ausreichend Wasser trinken. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitaminen und Antioxidantien unterstützt die Hautgesundheit in den Wintermonaten zusätzlich.

Hautfeuchtigkeit: Ideales Raumklima für eine gesunde Haut das ganze Jahr

Um die Haut das ganze Jahr über gesund zu halten, kannst du nicht nur deine Hautpflege den jeweiligen Bedingungen anpassen, sondern auch dein Raumklima entsprechend optimieren. Empfohlen wird dabei eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 % in Innenräumen. 

In den Wintermonaten, wenn die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen durch die Heizungsluft stark absinkt, kann dir ein Luftbefeuchter helfen, die ideale Luftfeuchtigkeit zu erreichen und halten. Luftbefeuchter geben Feuchtigkeit an die Raumluft ab und können damit verhindern, dass die Haut Feuchtigkeit verliert und austrocknet. Gerade bei empfindlicher oder zu Trockenheit neigender Haut ist ein Luftbefeuchter eine sinnvolle Investition. In klimatisierten Räumen ist die Luft oft zu trocken, weshalb ein Luftbefeuchter auch im Sommer hilfreich sein kann. 

In Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit kann dagegen ein Luftentfeuchter sinnvoll sein, um die Hautgesundheit zu unterstützen. Diese reduzieren die Luftfeuchtigkeit im Raum und helfen dabei, ein gesundes Hautklima zu schaffen. 

Ergänzend und je nach klimatischen Bedingungen können auch Luftreiniger und Luftwäscher hilfreich sein, um die Gesundheit der Haut zu stärken. Diese Geräte filtern Schadstoffe, Pollen und andere Partikel aus der Luft, welche die Haut reizen können. Für Menschen mit empfindlicher oder allergieanfälliger Haut kann die Verwendung eines Luftreinigers oder Luftwäschers sinnvoll und sehr nützlich sein.

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