Nadine Walder , 20. Juli 2023

Öffentlicher Raum

Das Mittelmeerklima und sein Einfluss auf das Raumklima

Grundsätzlich kann die Erde in fünf Hauptklimazonen unterteilt werden: die Tropen, die Subtropen, die gemässigte Zone, die subpolare Zone und die Polarzone. Die Bedingungen in diesen Klimazonen haben einen direkten Einfluss auf das Raumklima. Beim Bau von Gebäuden müssen die verschiedenen klimatischen Bedingungen berücksichtigt werden, und die baulichen Massnahmen an das Aussenklima angepasst werden, um ein gesundes Raumklima sicherzustellen. Je nach Klimazone, in der man lebt, können zusätzlich zur Bauweise auch verschiedene Raumklima-Geräte sinnvoll sein.


In den ersten beiden Teilen unserer Blogserie über die Klimabedingungen weltweit haben wir uns mit verschiedenen Klimaklassifikationen und dem Einfluss der gemässigten Zone sowie der tropischen und subtropischen Zone auf das Raumklima befasst. In diesem dritten Teil geht es noch einmal um die subtropische Zone, spezifisch um das Mittelmeerklima, den Einfluss des Mittelmeers auf das Raumklima und wir stellen dir die Klimabedingungen im Libanon und in Slowenien genauer vor.

Das erfährst du in diesem Artikel: 

  1. Merkmale des Mittelmeerklimas: heisse Sommer und milde, feuchte Winter
  2. Das Klima im Libanon: Gebirge teilt Land in verschiedene Klimabereiche
  3. Das Klima in Slowenien: alpin, kontinental und mediterran geprägt 
  4. Auswirkungen des Mittelmeerklimas auf das Raumklima

Merkmale des Mittelmeerklimas: heisse Sommer und milde, feuchte Winter

Der Mittelmeerraum ist gemeinhin bekannt für seine azurblauen Küsten, reizvollen Weinberge und seine üppigen Olivenhainen. Doch was schafft die perfekte Kulisse für diese malerische Landschaft? Die Antwort liegt im Mittelmeerklima, einem charakteristischen Wettermuster, das insbesondere die Regionen rund um das Mittelmeer prägt.

Geografische Verbreitung

Das Mittelmeerklima, auch mediterranes Klima genannt, ist vor allem in Regionen rund um das Mittelmeer zu finden, darunter Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Libanon, Türkei und die Küste Sloweniens. Dieses Klima herrscht aber auch in Teilen Kaliforniens, Teilen von Südafrika, Chile und Australien, um nur einige zu nennen.

Heisse, trockene Sommer

Das Mittelmeerklima ist durch heisse, trockene Sommer gekennzeichnet. Diese Sommer zeichnen sich oft durch einen wolkenlosen Himmel, viel Sonnenschein und warme bis heisse Temperaturen aus. In dieser Jahreszeit fällt in der Regel nur wenig Niederschlag, was unter anderem zu ausgedörrten Landschaften und zum Austrocknen von Flüssen und Bächen führt. In den Küstenregionen weht jedoch oft eine erfrischende Meeresbrise, die eine gewisse Erholung von der Hitze bietet.

Milde Winter mit Niederschlägen

Mediterranes Klima ist durch milde, feuchte Winter gekennzeichnet. Obwohl die Temperaturen in dieser Jahreszeit kühler sind, sinken sie selten unter den Gefrierpunkt. Im Winter regnet es häufiger, was die Landschaft verjüngt, und zu der üppigen Vegetation beiträgt, welche die Regionen mit Mittelmeerklima kennzeichnet. Diese saisonalen Niederschläge unterstützen auch die Landwirtschaft, einschliesslich des Weinbaus und des Anbaus von mediterranen Pflanzen wie Oliven, Zitrusfrüchten und Feigen.

Jahreszeiten im Übergang

Das Mittelmeerklima kennt auch zwei Übergangsjahreszeiten: Frühling und Herbst. Der Frühling ist eine Zeit der Erneuerung, in der blühende Blumen die Landschaft in leuchtenden Farben erstrahlen lassen. Der Herbst hingegen bringt den Übergang vom Sommer zum Winter, mit kühleren Temperaturen und malerischen Szenen, wenn sich die Blätter verfärben und von den Bäumen fallen. Diese Übergangszeiten markieren die dynamische Natur des mediterranen Klimas und machen es noch attraktiver.

Der Einfluss des Mittelmeers

Das Mittelmeer spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung des Klimas in den umliegenden Regionen. Seine Nähe wirkt als mässigender Faktor, der Temperaturextreme reguliert und einen maritimen Einfluss erzeugt. Die thermische Trägheit des Meeres trägt auch zur langsamen Erwärmung und Abkühlung der Küstengebiete bei und sorgt für ein stabileres Klima.

Das Klima im Libanon: Gebirge teilt Land in verschiedene Klimabereiche

Der Libanon liegt an der Ostküste des Mittelmeers und ist ein Land mit einer reichen Geschichte, atemberaubenden Landschaften und einem vielfältigen Klima. Von schneebedeckten Bergen bis hin zu sonnigen Küstenebenen – die Topografie des Libanon trägt zu einer einzigartigen Mischung von Wettermustern bei. Die geografische Lage des Libanon hat grossen Einfluss auf sein Klima. Das Land ist durch einen schmalen Küstenstreifen, ein gebirgiges Hinterland und das fruchtbare Bekaa-Tal gekennzeichnet.

Im grössten Teil des Libanon herrscht ein mediterranes Klima. Die Küstenregionen profitieren vom mässigenden Einfluss des Meeres, das die Temperaturen mild hält. Die Sommer an der Küste sind angenehm warm mit Durchschnittswerten von 24–26 Grad Celsius, manchmal aber auch bis 36 °C. Die Luftfeuchtigkeit kann im Sommer bis zu 90 % erreichen. Die Winter in den Küstenregionen sind geprägt von viel Regen und Temperaturen zwischen 9–15 °C. Die Luftfeuchtigkeit erreicht Werte zwischen 55 und 70 %. 

Im gebirgigen Landesinneren des Libanon, vor allem dem Libanon-Gebirge, herrschen aufgrund der höheren Lage kühlere Temperaturen. Im Winter sind die Gipfel mit Schnee bedeckt. In den Gebirgsregionen fallen mehr Niederschläge, der grösste Teil des Jahresniederschlags fällt im Winter, meist in Form von Schnee. 

Das Beeka-Tal liegt zwischen dem Libanon-Gebirge und dem Anti-Libanon (auch ein Gebirge) und weist ein besonderes Mikroklima auf. Das Klima ist kontinental geprägt. Die Sommer sind hier heisser und trockener als in den Gebieten westlich des Gebirges. Die Winter sind kälter und ebenfalls trockener. Zudem fällt im Winter hier auch Schnee. 

Wie viele Regionen weltweit ist auch der Libanon von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und die zunehmende Häufigkeit extremer Wetterereignisse stellen Risiken für Ökosysteme, Landwirtschaft und Wasserressourcen dar. Hitzewellen, geringere Schneefälle und längere Trockenperioden verschärfen das Problem der Wasserknappheit und beeinträchtigen die Ernteerträge, was die sozioökonomischen Herausforderungen verstärkt.

Das Klima in Slowenien: alpin, kontinental und mediterran geprägt

Das im Herzen Europas gelegene Slowenien bietet neben seinen malerischen Landschaften und charmanten Städten auch eine faszinierende Vielfalt an klimatischen Bedingungen. Von schneebedeckten Gipfeln bis hin zu mediterranen Küstengebieten bietet Slowenien ein vielfältiges Klima. Die einzigartige geografische Lage beeinflusst das Klima Sloweniens. An der Kreuzung der mediterranen, alpinen und pannonischen Regionen gelegen, erlebt das Land eine bemerkenswerte Mischung aus verschiedenen Klimazonen. Die vielfältige Topografie, die durch Berge, Hochebenen und Küstengebiete charakterisiert ist, trägt zu den unterschiedlichen Klimamustern im Land bei.

Generell gibt es in Slowenien ein Jahreszeitenklima mit vier Jahreszeiten. Der nordwestliche Teil Sloweniens wird von den Julischen Alpen dominiert, die eine atemberaubende Kulisse bilden und das Klima der Region prägen. Hier findet man alpines Klima mit kalten, schneeintensiven Wintern und angenehm lauen Sommern. 

Bewegt man sich von den Alpen nach Osten, herrscht in Zentralslowenien ein kontinentales Klima. In dieser Region liegt Ljubljana, die Hauptstadt und grösste Stadt des Landes. Hier gibt es kalte und feuchte Winter mit gelegentlichem Schneefall und heisse, trockene Sommer. Frühling und Herbst bieten mildes und angenehmes Wetter. 

Die slowenische Küste, die sich entlang der Adria erstreckt, ist schliesslich von einem milden Mittelmeerklima geprägt. Das angenehme Klima an der Küste bringt warme, trockene Sommer und milde Winter mit sich. Schnee fällt so gut wie nie in dieser Region.

Auswirkungen des Mittelmeerklimas auf das Raumklima

Das Mittelmeerklima hat nicht nur Auswirkungen auf das Aussenklima, sondern auch auf das Raumklima in den Gebieten, in denen es vorherrscht. Das mediterrane Klima ist bekannt für seine angenehmen Wetterbedingungen, die durch heisse, trockene Sommer und milde, regnerische Winter gekennzeichnet sind. Während dieses Klima viele Vorteile für das Leben im Freien bietet, stellt es auch einige Herausforderungen, wenn es um die Aufrechterhaltung eines angenehmen Raumklimas geht. Die Auswirkungen des mediterranen Klimas auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität erfordern eine sorgfältige Planung der Bauweise und den Einsatz geeigneter Luftbehandlungsgeräte. 

Die intensive Hitze im Sommer kann in Innenräume eindringen und dort zu erhöhten Temperaturen führen. Dies kann dazu beitragen, dass es schwierig wird, eine kühle und angenehme Atmosphäre in Wohnungen und anderen Innenräumen zu schaffen. Hier kann der Einsatz von Ventilatoren oder anderen Klimageräten sinnvoll sein. Zusätzlich ist die Nutzung des natürlichen Luftstroms eine weitere wirksame Methode. Im mediterranen Klima herrschen abends oft kühlere Temperaturen. Das Öffnen von Fenstern und der Einsatz von Querlüftungstechniken können die Zirkulation von Frischluft erleichtern und die Kühlung fördern. Ventilatoren können an Fenster oder Balkontüren gestellt werden, um die kühlere Luft von aussen effektiver in den Innenraum zu transportieren. 

Das Mittelmeerklima weist auch Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit auf. Diese können sich auf den Komfort und die Gesundheit der Menschen in Innenräumen auswirken. Im Libanon beispielsweise ist die Luftfeuchtigkeit das ganze Jahr über hoch. Hier kann der Einsatz von Luftentfeuchtern sinnvoll sein, um der Luft überschüssige Feuchtigkeit zu entziehen. Aufgrund der unterschiedlichen vier Jahreszeiten, können gemeinhin verschiedene Raumklima-Geräte zum Einsatz kommen. So können beispielsweise im Frühling Luftreiniger eingesetzt werden, um der Pollenbelastung entgegenzuwirken.

Das mediterrane Klima beeinflusst allgemein auch die Architektur und Bauweise. Die traditionelle Architektur im Mittelmeerraum ist darauf ausgelegt, sich an das Klima anzupassen. Häuser sind oft mit dicken Mauern und kleinen Fenstern gebaut, um die Hitze draussen und das Innere kühl zu halten. 

Das Mittelmeerklima hat nicht nur Einfluss auf das Aussenklima, sondern prägt auch das Raumklima in den betroffenen Regionen. Die Architektur, natürliche Belüftung und der Einsatz von Luftbehandlungsgeräten sind wichtige Aspekte, die das Raumklima im Mittelmeerraum gestalten. Diese Anpassungen tragen zur Schaffung einer angenehmen und komfortablen Wohnumgebung bei, in der die Menschen die Vorzüge des Mittelmeerklimas voll auskosten können. 

Im nächsten Teil dieser Serie präsentieren wir dir die kaltgemässigte, boreale Zone und stellen dir die Klimabedingungen in Finnland vor. 


* Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit den folgenden Stadler Form Distributoren entstanden:   


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