Woman at home with allergy

Nadine Walder , 25. März 2024

Gesunde Luft für Allergiker

Allergien in der Wohnung: Einrichtungstipps für Allergiker*innen

Hast du auch mit lästigen Allergien zu kämpfen? Hausstaubmilben, Schimmelsporen und andere allergene Partikel machen vielen von uns das Leben schwer, besonders in den eigenen vier Wänden. Doch keine Sorge, mit ein paar einfachen Einrichtungstipps kannst du dein Zuhause zu einem allergiefreundlichen Rückzugsort machen. In diesem Artikel gebe ich dir nützliche Tipps, wie du deine Wohnung oder dein Haus allergiearm gestalten kannst, um unbeschwert durchatmen zu können.


Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten


Das erfährst du in diesem Artikel: 

  1. Allergie-Quellen in der Wohnung
  2. Allergie-Symptome in der Wohnung oder im Haus
  3. Wohnung allergiefrei machen: Einrichtungstipps 

Woman with dog allergy

Allergie-Quellen in der Wohnung

Die häufigste Ursache von Allergien in Innenräumen sind Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilzsporen. Diese Allergene können das ganze Jahr über auftreten und Millionen von Menschen leiden darunter. Laut dem aha! Allergiezentrum Schweiz sind allein in der Schweiz ein Viertel der Bevölkerung von einer Allergie betroffen, wobei die Pollenallergie mit bis zu 20 % die häufigste ist. Je nach Saison, vor allem von Frühling bis Herbst, können Pollen in Innenräumen eine grosse Belastung für Allergiker*innen sein. 

Hausstaubmilben

Eine der Hauptquellen für eine Allergie in der Wohnung oder anderen Innenräumen sind Hausstaubmilben. Das sind mikroskopisch kleine Spinnentierchen, die sich vor allem bei einer Luftfeuchtigkeit über 50 % und warmen Bedingungen wohlfühlen. Sie leben bevorzugt in Vorhängen, Polstermöbeln, Teppichen, Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken. Für gesunde Personen sind diese Tierchen harmlos und sie übertragen keine Krankheiten. Hausstaubmilben setzen allerdings über ihren Kot Allergene ab, was für Allergiker*innen ein Problem darstellt. In der Schweiz lebt laut Bundesamt für Gesundheit BAG 5 % der Bevölkerung mit einer Hausstaubmilbenallergie und 9 % der Erwachsenen sind sensibilisiert auf die Allergie. Sensibilisiert bedeutet dabei, dass man grundsätzlich eine Bereitschaft hat, die Allergie zu entwickeln. 

Schimmelpilzsporen

Eine Allergie in Innenräumen kann auch durch Schimmel ausgelöst werden. Aus Schimmelpilzen werden winzige Partikel freigesetzt, sogenannte Sporen, die allergische Reaktionen auslösen können. Schimmel kommt dabei sowohl in der Natur als auch in Innenräumen vor. Wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht und Materialien feucht sind, können sich Schimmelpilze entwickeln und fast alle Materialien befallen. Damit sich Schimmel in Innenräumen nicht bilden kann, sollte darauf geachtet werden, dass die relative Luftfeuchtigkeit nicht über 60 % steigt. Gemäss aha! Allergiezentrum Schweiz sind zwischen 1 % bis 10 % der Bevölkerung auf diese Allergie sensibilisiert. 

Haustiere

Eine weitere Quelle für Allergien sind Haustiere. Dabei zeigen sich die meisten Sensibilisierungen auf Katzen, Hunde, Nagetiere und Pferde. Nicht nur das Fell des Haustieres kann allergische Reaktionen hervorrufen, sondern zum Beispiel auch Hautschuppen und Speichel. Wie bei allen anderen Allergien binden sich die Allergene an Staubpartikel und können über mehrere Stunden in der Luft verbleiben, bevor sie zu Boden sinken. 

Pollen

Pollenallergien, auch bekannt als Heuschnupfen, entstehen durch die Freisetzung von Pflanzenpollen im Freien. Verschiedene Gräser, Bäume und Kräuter können zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr bestäubt werden. Die Pollen setzen sich beispielsweise auf unseren Kleidern oder Haaren fest und gelangen so in Innenräume. Detaillierte Informationen zu Pollenallergie findest du in unseren Beiträgen zu diesem Thema: 

Allergie-Symptome in der Wohnung oder im Haus

House dust mites

Bei einer Hausstaubmilbenallergie können typische Symptome wie eine verstopfte oder laufende Nase, Niesreiz sowie gerötete und juckende Augen auftreten. Diese Beschwerden können oft chronisch werden, da Hausstaubmilben das ganze Jahr über in der Wohnung präsent sind. Verstärkt treten die Symptome am Morgen und während der kälteren Monate auf. Manchmal kommt es zusätzlich zu einer Bindehautentzündung der Augen und selten zu Asthma. 

Ähnlich wie bei anderen Atemwegsallergien äussert sich eine Schimmelpilzallergie mit allergischem Schnupfen, tränenden Augen, Husten und Atembeschwerden. Schimmelpilzsporen können zudem Reizungen der Atemwege, der Augenschleimhäute und der Haut verursachen. Häufig leiden betroffene Personen auch unter Asthma. Neben diesen spezifischen Beschwerden können auch unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen auftreten. Ein Anzeichen für eine Schimmelpilzallergie ist, dass die Beschwerden bei anhaltendem Sonnenwetter abnehmen und nach Regen zunehmen. 

Allergische Reaktionen auf Haustiere können sich in Form von Schnupfen, Bindehautentzündungen der Augen und allergischem Asthma äussern. In einigen Fällen kann es sogar zu einer schwerwiegenden Schockreaktion kommen. Kratzwunden von Tieren können zudem zu Schwellungen, Infektionen und allergischen Hautreizungen führen. 

Das Erkennen dieser Symptome ist entscheidend, um entsprechende Massnahmen zur Allergiebekämpfung in der Wohnung zu ergreifen. Von der Auswahl geeigneter Einrichtungsgegenstände bis hin zu regelmässiger Reinigung können diese Massnahmen dazu beitragen, allergische Reaktionen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Falls du den Verdacht hast, an einer Allergie zu leiden, solltest du aber auf jeden Fall zunächst einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um deine Beschwerden abzuklären und Symptome zu behandeln.

Wohnung allergiefrei machen: Einrichtungstipps

Vacuum cleaner

  • Glatte Flächen bevorzugen: Bei einer Hausstaubmilbenallergie solltest du bei der Möbelauswahl auf glatte Oberflächen setzen, da Hausstaubmilben Struktur und Textur lieben. Möbel aus Holz, Kunststoff oder Leder bieten weniger Lebensraum für die Milben und lassen sich zudem feucht abwischen, was sie ideal für Allergiker*innen macht. 
  • Regelmässige Reinigung: Die regelmässige Reinigung der Wohnung hilft, Allergene zu reduzieren. Verwende beim Reinigen einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter, der auch feinste Partikel einschliesst. Tausche diesen regelmässig aus. Wische glatte Flächen regelmässig feucht ab, um Staub zu entfernen. Während der Reinigung solltest du die Fenster geschlossen halten, um das Aufwirbeln von Staub zu vermeiden. 
  • Nicht zu viele Textilien: Verzichte auf überflüssige textile Dekorationen wie schwere Vorhänge, Kuscheldecken und Zierkissen, die Staub und Milben anziehen können. Wähle stattdessen waschbare Jalousien oder leichte Gardinen, die sich leicht reinigen lassen. Auch Teppichböden solltest du vermeiden – nutze besser Fliessen, Linoleum oder Hartholz. Weniger ist hier mehr, besonders für Allergiker*innen. 
  • Das richtige Bettzeug wählen: Das Bett ist ein Hotspot für Hausstaubmilben. Entscheide dich für Matratzen und Bettwaren aus antibakteriellem Latex- oder Kaltschaum, die Luft zirkulieren lassen und Milben das Leben schwer machen. Wasche deine Bettwäsche, Kopfkissen und Decken regelmässig alle 1 bis 2 Wochen bei mindestens 60 °C, um die Hausstaubmilben effektiv zu bekämpfen. 
  • Feuchtigkeit reduzieren: Schimmel in der Wohnung ist nie ein gutes Zeichen und muss immer von einer Fachperson entfernt werden, da er schädlich ist. Gerade bei einer Schimmelpilzallergie solltest du unbedingt darauf achten, dass es in deiner Wohnung nicht zu feucht ist. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 60 % gilt als ideal. Reduziere Feuchtigkeit in Bad und Küche und verwende für die Feuchtigkeitsüberwachung einen Hygrometer. Dieser zeigt dir an, wie hoch die relative Luftfeuchtigkeit ist. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit kannst du einen Luftentfeuchter einsetzen.
  • Geschlossenen Stauraum nutzen: Setze bei Regalen und Schränken auf geschlossene Aufbewahrungssysteme mit Türen, um das Eindringen von Staub zu reduzieren. Geschlossener Stauraum verringert nicht nur die Allergiebelastung, sondern erleichtert auch die Reinigung. Zudem solltest du Möbelarrangements vermeiden, die schwer zugängliche Nischen und Ecken erzeugen, in denen sich Staub ansammeln kann. 
  • Regelmässiges Stosslüften: Lüften ist entscheidend, um deine Wohnung frisch zu halten und Allergene zu reduzieren. Stelle sicher, dass du mindestens zweimal täglich für einige Minuten stosslüftest. Hast du eine Pollenallergie, lüfte während der Pollensaison idealerweise am frühen Morgen und späten Abend, wenn die Pollenkonzentration niedriger ist. 
  • Luftreiniger verwenden: Luftreiniger sind eine effektive Möglichkeit, um allergieauslösende Partikel aus der Luft zu filtern. Investiere hierbei in ein hochwertiges Gerät, das mit einem mehrstufigen Filtersystem Pollen, Schimmelsporen und andere Allergene effektiv aus der Raumluft entfernt. Unser Luftreiniger Roger ist beispielsweise mit einem Dual-Filter aus HEPA-Filter und Aktivkohlefilter ausgestattet und filtert zuverlässig feinste Partikel aus der Luft.

Stadler Form Roger in bedroom

Mit diesen einfachen Einrichtungstipps kannst du deine Wohnung oder dein Haus allergiefreundlich gestalten und lästige Allergie-Symptome reduzieren. Ein allergenarmes Zuhause ist nicht nur gut für deine Gesundheit, sondern sorgt auch für mehr Lebensqualität.


Mehr zum Thema Allergien und gesunder Luft für Allergiker*innen findest du auf unserer Themenseite. Dort findest du interessante Beiträge u. a. zum Thema was tun gegen Pollen im Schlafzimmer oder wie du mit 10 Massnahmen Allergie-Symptome reduzieren kannst.

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