Nadine Walder , 16. August 2024
Aromatherapie
Aromatherapie in der Pflege: Anwendung und Einsatzbereiche
Mit ihren Wurzeln tief in der Geschichte der Heilkunst verankert, eröffnet die Aromatherapie in der Pflege einen ganzheitlichen Zugang zur Behandlung von Krankheiten und zur Förderung des Wohlbefindens. Aromatherapie spricht nicht nur die körperliche Gesundheit an, sondern auch das seelische Wohlbefinden von Menschen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff «Aromatherapie in der Pflege»? Welche Möglichkeiten bietet sie in verschiedenen Bereichen der Pflege? In diesem Beitrag werden wir einen Blick auf diese Fragen werfen und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Aromatherapie in der Pflege beleuchten.
Das erfährst du in diesem Artikel:
- Was bedeutet Aromatherapie in der Pflege?
- Einsatzmöglichkeiten von Aromatherapie und ätherischen Ölen in verschiedenen pflegerischen Bereichen
- Was gilt es bei der Anwendung von Aromatherapie in der Pflege zu beachten?
Was bedeutet Aromatherapie in der Pflege?
Aromatherapie in der Pflege bezeichnet die gezielte Anwendung von ätherischen Ölen, um das körperliche und seelische Wohlbefinden von Patient*innen zu fördern. Diese Therapieform nutzt natürliche ätherische Öle, die aus Pflanzenessenzen gewonnen werden, und bindet sie in die Pflegepraxis ein. Es geht im Kern darum, die heilenden Eigenschaften der Öle durch verschiedene Anwendungsmethoden, wie Massagen, Inhalation oder Raumbeduftung, zu nutzen.
Ein wichtiger Aspekt der Aromatherapie ist ihr ganzheitlicher Ansatz. Sie hat das Ziel, körperliche Symptome zu lindern und das emotionale und psychische Wohlbefinden der Patient*innen zu verbessern. Diese Verbesserungen können durch die ausgleichenden, stimmungsaufhellenden oder beruhigenden Eigenschaften der Öle erreicht werden. Lavendelöl kann beispielsweise helfen, Angstzustände zu reduzieren und den Schlaf zu fördern, während Zitronen- und Bergamottöl die Stimmung heben können.
In der Praxis bedeutet Aromatherapie in der Pflege nicht nur das Einsetzen von Düften. Vielmehr umfasst sie eine sorgfältige Auswahl und Anwendung von Ölen basierend auf den individuellen Bedürfnissen der Patient*innen. Pflegekräfte müssen geschult sein, um die richtigen ätherischen Öle und entsprechende Anwendungen zu wählen und den sicheren und effektiven Einsatz zu gewährleisten.
Neben der Aromatherapie gibt es auch die Aromapflege. Während die Aromatherapie vor allem therapeutische Ziele verfolgt und zur Linderung von Beschwerden eingesetzt wird, geht es in der Aromapflege um die Unterstützung und Vorbeugung. Der Fokus der Aromapflege liegt grundsätzlich auf pflegerischen Aspekten und auf der Förderung des allgemeinen Wohlbefindens.
Einsatzmöglichkeiten von Aromatherapie und ätherischen Ölen in verschiedenen pflegerischen Bereichen
Aromatherapie und Aromapflege werden in verschiedenen Pflegebereichen eingesetzt, darunter in der Altenpflege, Palliativpflege und der Akutpflege.
- Altenpflege: In der Altenpflege können Aromatherapie und Aromapflege eine wichtige Rolle bei der Förderung des Wohlbefindens und der allgemeinen Lebensqualität spielen. Ätherische Öle wie Lavendel und Kamille können helfen, Schlafstörungen zu lindern und Angstzustände zu reduzieren. Berichte zeigen auch, dass eine Kombination aus Zitronen- und Rosmarinöl am Morgen sowie eine Kombination aus Orangen- und Lavendelöl nachts die kognitiven Fähigkeiten bzw. verhaltensbasierte und psychologische Symptome der Demenz verbessern können. Es zeigte sich weiter, dass die Anwendung von Lavendelöl das dynamische und statische Gleichgewicht verbessern kann, was unter anderem zu einer Verringerung der Anzahl Stürze bei älteren Menschen führte. Ein angenehmer Duft in den Wohnbereichen von Alters- und Pflegeheimen kann zudem die allgemeine Atmosphäre verbessern und ein Gefühl von Geborgenheit fördern.
- Palliativpflege: In der Palliativpflege kann Aromatherapie eingesetzt werden, um Symptome wie Übelkeit und Schmerzen zu lindern, Angstzustände zu verringern und das allgemeine Wohlbefinden der Patient*innen zu verbessern. Lavendel und Bergamotte können beispielsweise bei der Reduktion von Stress und Angst helfen, was besonders in der letzten Lebensphase wichtig ist. Die Anwendung ätherischer Öle kann sowohl über Bäder, Massagen als auch durch die Diffusion in der Raumluft erfolgen, um eine beruhigende und friedliche Umgebung zu schaffen und die Kommunikation zwischen Patient*innen, Angehörigen und Pflegepersonal zu unterstützen.
- Akutpflege: In der akuten Pflege kann Aromatherapie eingesetzt werden, um die Genesung zu unterstützen und das Stressniveau von Patient*innen und Pflegepersonal zu senken. Eine Studie zeigte beispielsweise, dass die Anwendung ätherischer Öle in der Akutpflege Schmerzen, Übelkeit und Ängstlichkeit reduzieren konnte. Die Anwendung von Aromatherapie bedarf allerdings einer sorgfältigen Abstimmung mit den anderen medizinischen Behandlungen.
Der Einsatz von ätherischen Ölen im Pflegebereich oder Krankenhaus kann nicht nur den Patient*innen zugutekommen, sondern auch den Pflegekräften selbst. Die Anwendung von beruhigenden oder stressreduzierenden Düften wie Lavendel oder Melisse kann helfen, den Stress aus dem Arbeitsalltag abzubauen, die Konzentration zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden des Pflegepersonals zu verbessern. Dadurch kann nicht nur die eigene Gesundheit gefördert, sondern auch die Pflegequalität gesteigert werden.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Aromatherapie in der Pflege sind vielfältig. Zu den häufigsten Methoden gehören Massagen mit ätherischen Ölen, Bäder und Teilbäder, Inhalationen und die Verteilung in der Raumluft, beispielsweise mit einem Aroma Diffuser. Massagen können unter anderem zur Muskelentspannung und Schmerzlinderung beitragen. Bäder und Teilbäder haben eine beruhigende Wirkung auf den gesamten Körper und Inhalationen können beispielsweise bei Atemwegsbeschwerden helfen. Die Diffusion im Raum kann zu einer angenehmeren Raumluft und zu einer beruhigenden Atmosphäre beitragen.
Mehr über die Anwendung und Wirkung ätherischer Öle findest du in unserem Blogbeitrag «Wirkung von ätherischen Ölen auf den Körper».
Was gilt es bei der Anwendung von Aromatherapie in der Pflege zu beachten?
Bei der Anwendung von Aromatherapie in der Pflege gilt es, einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Sie darf nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Patient*innen oder deren Angehörigen angewendet werden. Es ist darüber hinaus entscheidend, die individuellen Bedürfnisse und den gesundheitlichen Zustand der Patient*innen zu kennen, da nicht alle ätherischen Öle für jeden geeignet sind. Weiter müssen Pflegekräfte geschult sein, um die richtige Dosierung und Anwendung sicherzustellen. Die empfohlene Dosierung darf keinesfalls überschritten werden. Auch die Qualität der Öle spielt eine wichtige Rolle – es gilt, ausschliesslich hochwertige, reine Öle zu verwenden. Bei der Anwendung ist ausserdem Vorsicht geboten, da ätherische Öle Nebenwirkungen wie Hautirritationen auslösen können. Die Anwendung ätherischer Öle ist stets unter Einbezug von medizinischem Fachpersonal und unter Einhaltung von Pflegestandards erfolgen.
Richtig angewendet bietet Aromatherapie in der Pflege eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen Pflegepraktiken. Durch die gezielte Anwendung ätherischer Öle können körperliche und psychische Beschwerden gelindert und das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden. Bei korrekter Anwendung und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Patient*innen kann Aromatherapie einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Pflegequalität leisten.
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